Durch Grenzwerterhöhung droht eine noch höhere Zwangsbestrahlung, mit negativen Folgen für Bevölkerung und Umwelt. Kantone und Gemeinden sollten unverzüglich die Umsetzung eines zukunftsweisenden Mobilfunkkonzeptes einfordern, das auf der strahlungsmindernden Trennung zwischen Innen- und Aussenraumversorgung basiert.
Was am BAFU-Bericht wesentlich ist:
- Der Bericht präsentiert Szenarien, die stufenweise vom Status Quo mit dem geltenden Anlagegrenzwert von 6 V/m bis zur Maximalforderung einer Erhöhung auf 20 V/m reichen. Zeitbedarfs- und Kostenberechnungen favorisieren eine Grenzwerterhöhung. Deren Folge wäre eine massiv verstärkte Strahlenbelastung mit entsprechend höherem Risiko von Gesundheitsschäden. – Zur Erinnerung: Der Ständerat hat sich zweimal gegen eine Grenzwerterhöhung ausgesprochen.
- Der Bericht zeigt auch zwei zukunftsorientierte Konzepte mit einer zwischen dem Aussen- und dem Innenraum getrennten Mobilfunk- und Internetversorgung (Indoor- und Outdoor-Versorgung). Die Aufhebung des bestehenden, absurden Versorgungskonzepts, wonach Innenräume durch Aussenantennen versorgt werden, ermöglicht eine bedeutende Grenzwertsenkung. Damit können im Freien und in Gebäuden strahlungsarme Lebensräume entstehen.
«Bund und Betreiberfirmen müssen im Hinblick auf Auswirkungen auf die Gesundheit und Umwelt zugunsten der Bevölkerung bzw. der Kunden unverzüglich mit der Verwirklichung des strahlungsminierenden Konzepts einer zwischen Innen- und Aussenraum getrennten Versorgung beginnen», so Peter Schlegel, Vorstandsmitglied von frequencia.
Bisher verschlossen Behörden und Mobilfunkbetreiber die Augen vor Entwicklungen und Massnahmen für eine strahlungsarme und energiesparende Mobilfunkversorgung. Mit der Einführung von 5G ist nun – gerade aufgrund der technischen Besonderheiten – der Zeitpunkt für eine grundlegende Weichenstellung hinsichtlich des Netzausbaus gekommen.
Es wird stets auf das eigene Handy als Verursacher der grössten persönlichen Strahlenbelastung hingewiesen. Je schlechter die Verbindung sei, desto mehr strahle es. Daher wird empfohlen, auf eine gute Verbindung zu achten. Zudem finden rund 80% der mobilen Kommunikation von Innenräumen aus statt. Die Funkwellen müssen die Gebäudemasse durchdringen und verlieren dabei Energie. Viel sinnvoller wäre es, wenn die Aussenantennen nur noch die Nutzer im Freien versorgen müssten, und im Innern wird der Festnetzanschluss benutzt. Das geschieht vorzugsweise strahlungsfrei über Kabel. Oder drahtlos mit den minimal möglichen Sendeleistungen – zum Schutz der eigenen Gesundheit und derjenigen der Wohnungsnachbarn.
frequencia lehnt jegliche Erhöhung des Anlagegrenzwertes (AGW) ab, sei sie offen in Zahlen oder versteckt durch Mittelung des Messwertes, und ebenso eine Anhebung der Limite zur Befreiung von Anlagen vom AGW.
frequencia fordert die Trennung zwischen Innen- und Aussenraumversorgung beim Mobilfunk, verbunden mit einer Senkung des AGW, und verbunden mit einem Schutz vor gegenseitiger interner Bestrahlung.
frequencia begründet ihre Forderungen aus über zwei Jahrzehnten Praxiserfahrung mit direkten Kontakten mit dem unter Mobilfunkstrahlung leidenden Teil der Bevölkerung, und einer industrieunabhängigen Forschung die Wesentliches zur Bestätigung dieser Erfahrungen geleistet hat und noch leisten kann.
frequencia startet im Frühjahr 2020 eine Volksinitiative, um die Strahlenbelastung der Bevölkerung zu verringern – auf Grundlage des Konzepts einer zwischen Innen- und Aussenraum getrennten Versorgung und einer damit verbundenen Senkung des Grenzwertes. Lesen Sie unsere Medienmitteilung unter: https://www.frequencia.ch/medienkontakte/
connected to life – frequencia setzt sich für einen bewussten Umgang mit digitalen Techniken ein, um die negativen Auswirkungen auf Mensch und Natur
zu minimieren – für eine Welt, in der die Technik dem Menschen dient, und nicht umgekehrt.